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Speise & Trank


 


(ZITAT: „Wer nicht genießt, wird ungenießbar.“)
Konstantin Wecker





 
Speise & Trank ...
sind ein wesentlicher Bestandteil des Alltags. Doch all zu oft ziehen ungeahnte Möglichkeiten dieses täglichen Rituals an uns vorbei. Aus diesem Grunde habe ich diesen kleinen Ratgeber erstellt, bestehend einer Anleitung, welche nur einem Zwecke dient: DEM GENUSS.
 
Der echte Genuss ist nur jenen bekannt, die es auch verstehen zu genießen. Dies klingt logisch, doch vieles in unser aller Leben geschieht automatisiert, ohne dass wir den Vorgang in seiner Gesamtheit wahrnehmen und mit Blindheit gestraft sind.





(Zitat:"Schon manche Gesundheit ist dadurch ruiniert worden, daß man auf die der anderen getrunken hat.")
Heinz Rühmann








Anleitung zum Genuss
 
Natürlich kocht und isst es sich allein nie so gut, gemütlich, gesellig, evtl. auch so romantisch wie in trauter Zweisamkeit. Die unten aufgeführten Tipps können aber auch dann genutzt werden, wenn man sich selbst verwöhnt.

Kocht man mit mehreren Personen gilt: Auch verteilte Aufgaben bringen Spaß und Abwechselung. So können Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch in verschiedene Zuständigkeitsbereiche fallen. Im Idealfall schon fertig zubereitet zu einem gemeinsamen Essen mitgebracht werden.
 
 
 
So fern Personen kompatibel sind und bei einer gemeinsamen Zubereitung harmonieren kann das Kochen in der Gruppe sehr viel Spaß machen.

Diese Anleitung schreibt nichts Konkretes vor, lassen sie der eigenen kreativen Ader, persönlichen Stärken, der Neugierde etwas auszuprobieren, freien Lauf.

Bedenken sie immer: für und mit den Sinnen zu kochen und zu essen bedarf keineswegs eines Mehraufwands. Wer schon darin Stress und Druck verspürt etwas anders als sonst zu arrangieren, der hat sich längst in der Monotonie verfangen, höchste Zeit auszubrechen.




(ZITAT: "Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat.")
Giovanni Boccaccio



 

Beginn:
- Nehmen Sie sich Zeit bei der Planung von Mahlzeiten, machen Sie am besten (schon ein paar Tage vorher) eine Liste über Dinge, die Sie zubereiten könnten/möchten.

- Bei der Auswahl am Zubereitungstag achten Sie darauf, was Ihnen Herz, Magen und Verstand sagen. Meist sagen diese recht genau, welche Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise Wohlbefinden auslösen und was miteinander harmoniert.


- Einkauf und Zubereitung sollten möglichst nicht unter Zeitdruck erfolgen. Verschönern Sie sich diese Arbeitsschritte mit Musik aus dem Radio oder Ihrer Lieblingsmusik von CD, LP oder aus dem Rechner. Kochen muss Spaß machen, soll nicht Pflicht und Kür in Rekordzeit darstellen.

- Sie kaufen sonst immer die gedrehten Nudeln? Gönnen Sie sich Abwechselung, kaufen Sie z.B. Farfalle (Schmetterlingsnudeln). Gleiches gilt für Gewürze und Zutaten, probieren Sie immer wieder mal etwas Neues und Alternatives aus. Sie müssen nicht die komplette Zutatenlist umwerfen aber bringen sie Variationen ins Spiel.

- Probieren Sie auch Unbekanntes, die Frischetheke im Supermarkt bietet viele unbekannte Früchte und Zutaten. Erkundigen Sie im Internet oder in Büchern über deren Verzehr oder Verwendung. Noch besser fragen sie einfach einen Verkäufer oder einen anderen Kunden, der Ihre Zutat ebenfalls kauft, und verbinden den Einkauf dadurch noch mit einem netten Erlebnis.

- Gönnen sie sich ein Getränk, das Sie schon lange nicht mehr getrunken haben oder für sie mit schönen Erlebnissen in Zusammenhang steht. Z.B. Weine, Säfte oder Teesorten.

-  Dekorieren Sie ausgiebig bis dezent, machen Sie das Essen so zu einem Event, auch wenn Sie alleine sind. Das können einige Kerzen, Geruchslampen, Pflanzen oder auch besondere Teller/Tassen schaffen. Besonders weiche Kissen auf den Stühlen verschaffen z.B. ein ganz neues Sitzempfinden.

- Kleine Essensbeigaben wie gewürzte Tomatenstücke, Möhren oder Apfelstücke können aus jedem tristen Teller eine Powermahlzeit machen. Warum nicht auch mal Kräuter auf den Kartoffelpüree streuen. Kräuterzweige auf Speisen und Blüten mit auf den Teller dekorieren. Florist und Internet geben außerdem Auskunft über essbaren Blumenschmuck.

- Quadratische Spiegeleier, herzförmige Pfannekuchen, dreieckig geschnittene Brotscheiben, oft schafft schon eine Änderung der alltäglichen Form Abwechselung, die lange in Erinnerung bleibt. Wurst -& Käsescheiben, auf die man mit Senf oder Grillsoßen witzige Gesichter malt, die einfachen Dinge haben oft große Wirkung.

- Dunkeln sie den gesamten Raum, in dem der Verzehr stattfindet, ab. Benutzen sie nur Kerzen, LED-Beleuchtung, Lichtschläuche, Knicklichter oder Taschenlampen. Auch essen in vollkommen dunkler Umgebung kann seinen Reiz besitzen.

- Und wer sagt das immer alle Teller/Tassen/Gläser identisch sein müssen? Schräges und Verrücktes kann auch beim Essen mächtig Spaß machen und die Sinne anregen. Natürlich schaffen auch einheitliche und besonders wertige Essgefäße ein besonderes und anspruchsvolles Ambiente. Wie so oft schreibt der Anlass die Regeln.

- Verlegen Sie die Mahlzeit zur Abwechslung an einen anderen, einen ungewohnten Ort. Das muss nicht das gepriesene Frühstück im Bett sein. Je nach Jahreszeit und Wetter z.B. in den Garten, in die Küche, auf das Sofa oder stellen sie doch einfach mal nur den Tisch um. Evtl. die Picknickdecke auf den Zimmerboden und dann machen Sie Picknick im Wohnzimmer, noch besser eines in freier Natur.

- Fahren Sie für ein Frühstück in einen nahe gelegenen Park oder raus ins Ungewisse. Einen Platz findet man schneller als man glaubt. Und ist der Ausflug ins Grüne nicht ihr Ding, dann öffnen Sie ein Fenster und speisen sie am offenen Fenster. Legen sie eine CD (wahlweise Sounds aus dem Netz) mit Meeresgeräuschen ein, wenn Sie z.B. Fisch verspeisen.



 
 
(ZITAT:„Wer das Leben genießt, kann kein Versager sein.“)
Annett Louisan
 



Währenddessen:
- Kleine Schälchen mit Kräutern, Ölen oder zerschnittenen Früchten verteilen oft ein tolles Aroma. Gönnen sie ihren Sinnen im Vorfeld etwas Anregung.

- Zweckentfremden sie Raclette, Fondue, Kochplatten und andere Kochgeräte. (Natürlich unter Beachtung der Sicherheit). Eine kochende Suppe im Fonduetopf am Tisch selbst, angebratene Shrimps auf dem Raclette, Frühstücksei, in dessen Pfännchen oder Pfannkuchen oben auf frisch am Tisch zubereitet. Das verlangt wenig Aufwand, bietet aber unglaubliches Ambiente.


- Wählen Sie für Ihr Getränk ein besonderes Glas, Tasse oder anderes Gefäß. Lassen Sie Tee in einer Kanne ziehen (nicht im Beutel in der Tasse) und stellen Sie die Kanne auf ein Stövchen. So verteilt sich dieses Aroma um ein vielfaches. Wenn Sie Orangen oder Tomatensaft genießen möchten, schneiden Sie auch eine frische Frucht auf und dekorieren sie hinzu.

- Kombinieren Sie die Mahlzeit mit einem anderen Programmpunkt, passt ein Spielfilm den Sie unbedingt schauen möchten evtl. zur Speise? Oder harmoniert eine bestimmte Musikrichtung mit der Art der Speise? (Hamburger + Pommes frite = 60'er Rock-Musik, Chinafood - chinesische Klänge ...) Je mehr Sinne angesprochen werden um so besser und besonders wichtig - es muss Ihnen Spaß machen!

- Ganz besonders wichtig: Geben Sie sich alle Zeit der Welt. Unter Zeitdruck schmeckt kaum etwas wirklich gut. Denn Körper und Geist bemerken sofort, wenn Sie etwas im Eiltempo herunterschlingen. Da hilft es auch nicht, wenn alle anderen Punkte stimmen. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man einen Wein erst atmen lässt, an einer Speise zuvor schnuppert oder ein paar Augenblicke innehält um sich das Gesamtwerk kurz anzuschauen und wirken zu lassen, bevor man loslegt.

- Kauen Sie lieber zwei mal mehr, spüren Sie die Speise mit mehreren Sinnen, statt sie sekundenschnell im Schlund verschwinden zu lassen. Davon abgesehen das Sie dann weniger und somit gesünder essen.


 



(ZITAT:"Das Leben muß wie ein kostbarer Wein mit gehörigen Unterbrechungen Schluck für Schluck genossen werden. Auch der beste Wein verliert für uns allen Reiz, wenn wir ihn wie Wasser hinunterschütten.")
Ludwig Feuerbach
 


Danach:
 
- Verlegen Sie das Abräumen und Spülen auf einen sehr viel späteren Zeitpunkt. Oder lassen sie diese Aufgaben von jemand anderer erledigen.

- Genießen Sie nachhaltige Eindrücke, Nachwirkungen und den anhaltenden Geschmack im Mundraum in der Zeit nach der Mahlzeit.

- Lauschen sie entspannender Musik, führen sie ein langes Gespräch.

- Gönnen Sie sich etwas Ruhe und lassen Sie sich nicht von Zwängen wie wegräumen, aufräumen oder Geschirrspüler einräumen leiten. Das hat dann nichts mit Unsauberkeit oder Unordentlichkeit zu tun. Niemand wird sterben, wenn erst am nächsten Tag abgeräumt wird.

- Ein abschließendes Dessert und sei es nur ein Fertigeis aus dem Eisfach lassen fast jeden strahlen. Ein Nachtisch muss aber keinen Aufwand machen.

- Legen sie Erdbeeren, Bananen oder andere Früchte in kleine Stücke zerteilt in das Eisfach. Und servieren diese zeitlich mit einigem Abstand nach dem Nachtisch als Überraschung. Mit Sprühsahne oder Fertigsoßen ein ausgefallener bzw. origineller Snack. Alternativ können sie auch Fruchtstücke in Wackelpeter geben und diesen erstarren lassen.

- In der kühlen Jahreszeit bieten sich besondere Möglichkeiten. Bereiten sie z.B. das Sofa mit vielen Kissen und Decken zum Kuscheln vor. Ein Tee in einer Thermoskanne kann Stunden vorher zubereitet werden.

- Knabberspaß durch Möhren, Rettich, Apfel bringen an allen Orten (Arbeitsplatz, vor dem TV, Hängematte im Garten ...) Abwechselung. Ein Dipp aus Quark, Joghurt sind das i-Tüpfelchen.

- Ein Spaziergang nach dem Essen, an einem nahe gelegenem See/Park oder ein kurzer Ausflug in den Garten schafft einen würdigen Abschluss.

- Etwas Bewegung nach dem Verzehr empfiehlt jeder Hausarzt und sorgt zusätzlich für einen entspannten Ausklang des Tages
oder eine gelungene Mittagspause. Außerdem verhindert Bewegung einen plötzlichen Leistungsabfall und einsetzende Müdigkeit.
 
Fortsetzung folgt...




 
(ZITAT:"Genießen macht gemein.")
Johann Wolfgang von Goethe

 


Dies letzte Zitat möge man mit Bedacht berücksichtigen. Vordergründig mag man zweifeln aber wer mehr Gedankengut darauf verschwendet, dem wird evtl. ein neuer Blick eröffnet. Denn der Genuss ist vielseitig, vielschichtig und mannigfaltig. Gern dürfen sie mir ihre Ideen, Einfälle und Ergänzungen per Mail zusenden. Folgend werde ich diese hier ergänzend einfügen.

Sicherlich haben sie nach Aufnahme dieses Textes schon eine ganz Reihe eigener Ideen und Vorstellungen von einem gelungenem Essen. Ich wünsche viel Spaß bei deren Umsetzung.

(Aktualisierung im Juli 2016)